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Mechanische Musikinstrumente

Schon immer versuchten Menschen Musik als einen automatisierten Prozess zu gestalten. So wurden ab dem 14. Jahrhundert Glockenspiele, automatische Orgeln u.ä. entwickelt, die mit Hilfe einer Siftwalze gesteuert wurden. Das wohl bekannteste Instrument dieser Gattung ist die Drehorgel. Höhepunkt dieser Entwicklung war das Panmelodikum, das ein ganzes Orchester beherbergte. Es bestand u.a. aus 37 Flöten, 16 Fagotten, 38 Klarinetten, 36 Oboen, die alle mit Hilfe solch einer Stiftwalze zum Klingen gebracht wurden. Die letzten Instrumente der rein mechanischen Gattung waren die Pianolas, Klaviere, die mit Hilfe von Lochstreifen gesteuert 
wurden. 

Analogsequencer

Die Steuerung des RCA-Synthesizer, dem ersten elektronischen Instrument, das vorprogrammierte Tonfolgen wiedergeben konnte, funktionierte ähnlich. Alle notwendigen Steuerinformationen wurden auf einer Lochkarte gespeichert. 

Die Nachteile der mechanischen Instrumente liegen auf der Hand. Die 
"Programmierung", d.h. das Herstellen der Stiftwalzen oder Lochstreifen, ist sehr aufwendig und die Mechanik der Instrumente sehr anfällig. 

1963 wurde der erste Analogsequencer von Don Buchla entwickelt. Der analoge Sequencer sendet an Oszillatoren voreingestellte Spannungsfolgen an einen Synthesizer. Dadurch lässt sich eine Melodie beliebig oft wiederholen. Der Vorteil war das schnelle Erstellen von Sequenzen und die Möglichkeit, diese ohne Probleme wieder zu ändern. 

Doch auch diese Geräte hatten entscheidende Nachteile. So konnten die Sequenzen nicht gespeichert werden, Einstellungen mussten notiert und wieder programmiert werden. Weitere Probleme waren die leichte Verstellbarkeit der Regler, die Anfälligkeit bei Temperaturschwankungen und die beschränkte Länge der programmierbaren Sequenzen, die meist zwischen acht und 48 Tönen lag. Ein weiteres Problem waren die unterschiedlichen Spannungskurven der Synthesizer, die exponentiell oder linear waren. Dadurch war es nicht möglich, bei beiden Systemen die gleiche Tonhöhe mit den gleichen Tonhöhen abzurufen. 

Digitale Sequencer 

Eine bedeutende Weiterentwicklung war der digitale Sequencer. Arbeitete der Analogsequencer mit fest eingestellten Spannungswerten, so konnte der digitale Sequencer die von einer angeschlossenen Tastatur gesendete Steuerspannung mit Hilfe eines A/D-Wandlers (Analog-/Digital-Wandler) und eines eingebauten Rechenprozessors in Zahlenwerte umrechnen. Beim Abrufen der eingespielten Sequenz geschieht genau der umgekehrte Vorgang, die Zahlenwerte werden wieder in Steuerspannung umgewandelt. 

Ein Vorteil wurde schon genannt, der Sequencer muss nicht mittels Reglern programmiert werden, die Sequenz kann auch über eine Tastatur eingespielt werden. Da nun Zahlenwerte vorliegen, ist auch die Speicherbarkeit, als auch die Bearbeitung der Daten kein Problem mehr, und die Größe des Speichers ist natürlich um ein vielfaches größer. 

Probleme ergaben sich erst, als die ersten Digitalsynthesizer auftauchten. Fast jeder Hersteller entwickelte eine eigene Schnittstelle, die Folge war, dass man dadurch für jede Schnittstelle einen eigenen Sequencer benötigte. 

Um die Probleme der Inkompatibilität zu lösen trafen sich ab 1981 die führenden Hersteller, um eine standardisierte Schnittstelle zu entwickeln. 
Hauptforderung war die Möglichkeit, Synthesizer jedes beliebigen Herstellers miteinander verbinden zu können und somit den Austausch einfacher Steuerinformationen zu ermöglichen. Diese Schnittstelle, das Musical Instrument Digital Interface (kurz: MIDI) wurde erstmals bei der NAMM-Show im Winter 1983 in Anaheim der Öffentlichkeit vorgestellt. 
Schon bald gab es keine Synthesizer mehr, die ohne diese Schnittstelle arbeiteten.
 

 
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